Heute möchte ich einige Gedanken mit Dir teilen, die ich zum Coronavirus und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft, vor allem aber auf das Online-Marketing habe.
Die normalen Daten und Fakten kannst Du gewiss woanders nachlesen, wenn Du es nicht schon getan hast.
Aber was bedeutet das generell für die Wirtschaft?
Massenveranstaltungen werden abgesagt. Menschen unternehmen viel weniger. Reisen werden gestrichen. Es gibt Einreiseverbote in verschiedene Länder, u.a. nun auch die USA.
Generell heißt das, dass unsere Wirtschaftsleistung (und die der ganzen Welt) abnimmt, weil weniger konsumiert und verbraucht wird.
Und dann gibt es - was für uns recht interessant ist - eine Verlagerung von Konsumeigenschaften. Weniger wird vor Ort oder in großen Kaufhäusern gekauft, noch mehr im Internet. (In Italien sind schon jetzt alle Geschäfte, bis auf Lebensmittel, Apotheken und Drogerien geschlossen.)
Davon wird der Online-Handel generell profitieren, genauso wie all jene Bereiche, die daran angeschlossen sind. (Online-Bezahlsysteme, Online-Software, Lager, Versandunternehmen, usw.)
Wenn Du in Aktien investierst, lohnt sich aktuell ein Blick auf Tech-Unternehmen, die Schwerpunkte im Bereich Online-Kommunikation haben. Viele Unternehmen werden also sich nicht mehr so häufig real treffen, sondern häufiger per Internet.
Firmen, die den Nahverkehr regeln, also viele regionale Bus- und Straßenbahnunternehmen, aber auch Taxis, Uber & Co. werden weniger bedeutend, zumindest für eine Zeit lang.
Genauso Hotelindustrie, Reisen, Messen, Veranstaltungen (Konzerte, Musicals, usw.), Bars, Clubs und auch die ganze B2B-Reisebranche, also Incentivereisen, Schulungen, Fortbildungen, Gastronomie (Geschäftsessen), usw.
Mehr Online-Bildung / Online-Schulungen / Digitale Infoprodukte
Weniger Kino -> Mehr Netflix / Streamingdienste / YouTube
Automatisch auch mehr Online-Gaming / Nintendo Switch, usw.
Aber auch genauso weniger Tinder & Co, dafür mehr Online-Porno.
Genauso weniger Fitnessstudiobesucher, dafür mehr Nutzung von Apps wie Freeletics oder anderen Online-Plattformen.
Insgesamt durch die “Krise” mehr Krisenvorbereitung. Hier gibt es ja auch eine ganze Branche/Nische mit entsprechend vielen Produkten.
Insgesamt eine Verlagerung/Verstärkung von Online-Aktivität und auch Online-Handel.
Was wird häufiger über das Internet gekauft:
Aktuell sind es noch Desinfektionsmitteln, Handseifen, Atemschutzmasken und Toilettenpapier.
Dazu einfach mal selbst google trends testen oder bei Amazon im Seller-Account einige der meist gesuchten Suchanfragen durchforsten ;-)
Oder sich mal vorstellen, wer was alles machen (und brauchen wird).
Ich denke nun einfach mal laut:
Wenn jetzt Großkonzerne ganze Abteilungen oder Firmen zeitweise schließen und den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, von zu Hause aus zu arbeiten.
Was braucht man dann zu Hause:
Einen guten Laptop. Eine gute Kamera. Gute Kopfhörer, um von der Familie nicht gestört zu werden. Ist das alles bei jedem vorhanden? Sicherlich nicht!
Oder etwas anderes:
Um selbst testen zu können, ob man an dem Coronavirus betroffen ist, muss man messen, ob man Fieber hat. Hat jeder ein funktionierendes Fieberthermometer zu Hause?
Sicherlich nicht.
Oder wenn die Schulen (wie auch schon in anderen Ländern) auch in Deutschland für einen Monat geschlossen werden und die ganze Familie zu Hause hockt. Was braucht man dann, damit einem das Dach nicht schon nach einem Tag auf den Kopf fällt?
Gesellschaftsspiele?
Spielekonsolen?
Spiele für Spielekonsolen?
Kopfhörer!
Bücher?
Funktionierende/Neue Handys?
Tablets?
Andere Spiele?
Oder wenn die Leute nicht darauf spekulieren wollen, dass sie von Corona betroffen sind, sondern sich darauf vorbereiten möchten und die Chance erhöhen möchten, dass sie selbst nicht erkranken, was machen sie dann?
Ihr Immunsystem stärken, richtig.
Wie geht das?
Weniger rauchen.
Gesünder essen.
Mehr Bewegung.
Mehr Schlaf.
Vitamine & Co.
Oder wer zu einer Risikogruppe gehört und angewiesen ist auf Medikamente, der möchte wohl nicht in Quarantäne sein und keinen Zugriff auf seine Medikamente haben. Was macht er dann?
Er kauft auf Vorrat ein. Und sicherlich auch Alternativen. Wenn es nicht verschreibungspflichtig ist, dann sicherlich auch über das Internet!
Das sind nur ein paar Ideen. Wie Du aber siehst, gibt es für uns sehr viele Möglichkeiten, um sich auf den Markt anzupassen und daraus Win-Win-Situationen zu schaffen und auch zu profitieren. Sei es auch nur seine Affiliate-Seiten anzupassen, in neue Märkte einzusteigen oder über FBA etwas Geld zu verdienen.
1 Million Atemmasken wirst Du jetzt nicht mehr bestellen können, aber noch viele andere Dinge, dafür uns noch Zeit!
Wenn Du auch noch ein paar Ideen hast, lass es mich gerne wissen.
Ausblenden. Tun. Korrigieren.
Sebastian
Hi Sebastian, nicht viele Kommentare auf den durchaus lesbaren Artikel. Anregungen, Zusammenhänge nachvollziehbar und logisch kurz und knapp dargestellt. Häufig sind es gerade diese Kleinigkeiten, die inspirieren, Mut machen loszulassen und nochmal anzufangen.
Wir sind jetzt in der zweiten Welle! Täglich neue Tote. Jetzt bereits in einer erschreckenden Größe von fast zwei "Flugzeugabstürzen". Das muss man sich erst mal auf der "Zunge" zergehen lassen, zurücklehnen und drüber nachdenken was da gerade passiert ist.
Die "Neue schöne Welt" - die Online Welt, auch wenn Sie noch so lukrativ daherkommt, ist nicht meine Welt. Eine Verarmung menschlicher Beziehungen, Verödung ganzer Innenstadtbereiche, Insolvenzen, Schließung ortsnaher Begegnungsstätten u.v.a.m., was das Leben bislang so interessant und abwechslungsreich gemacht hat. Wir haben es als selbstverständlich angesehen und ebenso behandelt.
Jetzt, wo es gezwungener Maßen "weggeschlossen" wird, merken wir es schmerzlich, was uns von einem Augenblick auf den anderen plötzlich fehlt.
Und das ist nicht nur der "schnöde" Konsum. Es sind vor allem die Beziehungen, die komplexen direkten Kontakte und Vernetzungen, es ist ein großer Teil des Lebens.
Ich hoffe und wünsche es uns allen, dass wir es schaffen, gut und gesund aus der Pandemie rauszukommen und genug daraus gelernt haben, vielleicht den Menschen nicht mehr zu sehr in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen. Er ist ein Teil! Das Leben ist größer und das gilt es in seiner Vielfalt zu respektieren und zu schützen, dann geht es auch dem Menschen gut.
Ich habe letztens ein interessantes und vor allem lesenswertes Buch in die Hand bekommen, was ich hier sehr empfehlen kann:
Der Wal und das Ende der Welt von John Ironmonger
Eine betörende Parallelität und Vorwegnahme unserer diesjährigen Situation.
Mit tiefen analytischen Einblicken für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen .
Liebe Grüße und Gesundheit für Dich und Deine Familie
Achim
Hallo Sebastian, ich bin ein großer Fan von Dir und danke Dir sehr für Deine Ausführungen. Das Universum wird Dir dafür viel senden! Beste Grüße, Michael